Das Landesinnere Islands ist wild und unwegsam. Es ist der ideale Ort, um die Spannung des täglichen Lebens hinter sich zu lassen und die Stille und Ruhe dieser Region zu genießen. Die schwarzen Sand- und Lavawüsten wechseln sich ab mit farbenfrohen Bergformationen, unerwarteten Wasserfällen und geothermischen Quellen.
Man kommt an Orte, die einem das Gefühl geben können, dass dort noch nie jemand gewesen ist. Auf den Hochlandrouten trifft man manchmal auf Flüsse, die durchquert werden müssen, weshalb diese Routen nur für Geländewagen mit Allradantrieb zugänglich sind. Diese Straßen sind nur im Juli und August geöffnet. Wenn man nicht selbst fahren möchte, aber dennoch das Hochland erleben will, kann man auch eine Bus- oder Jeeptour machen. Einige Höhepunkte des Hochlands haben wir unten kurz beschrieben.
Landmannalaugar
Eines der beeindruckendsten Wandergebiete des Hochlands befindet sich im Süden Islands, etwa 180 Kilometer östlich von Reykjavík. Landmannalaugar ist bekannt für seine wunderschönen gelb-, rot-, braun- und graugrün gefärbten Rhyolithberge, in denen man herrliche Wanderungen unternehmen kann. Der Teil ‘Laugar’ des Namens Landmannalaugar bedeutet ‘baden’ und bezieht sich auf die natürlichen heißen Quellen, die man hier findet und in denen man herrlich entspannen kann. Es sind Tagestouren ab Reykjavík möglich, aber wenn man mehrere Tage in diesem spektakulären Gebiet verbringen möchte, sollte man sich die sechstägige Wanderung Laugavegur (davon vier Wandertage) bei unseren Wanderreisen ansehen. Mehr über Landmannalaugar
Sprengisandur
Die bekannteste Hochlandroute Sprengisandur verläuft quer durch das Hochland von Norden nach Süden. Auf dieser Route kommt man unter anderem an Landmannalaugar und dem Wasserfall Aldeyjarfoss vorbei, der von wunderschönen Basaltformationen umgeben ist. Außerdem müssen mehrere Flüsse durchquert werden. Der Name Sprengisandur bedeutet ‘springen/explodieren-Sandfläche’ und leitet sich davon ab, dass die Menschen in früheren Zeiten so schnell wie möglich zu Pferd über diese unwegsame Fläche reiten mussten und oft so schnell ritten, dass ihre Pferde von der ganzen Anstrengung ‘explodierten’. Mit all den Geistergeschichten, die über die Sprengisandur kursierten, ist es verständlich, dass die Menschen hier so kurz wie möglich verweilen wollten… trotzdem ist es eine sehr beeindruckende Route!
Kjölur
Die Kjölur-Route (Kjalvegur) ist eine der wichtigsten Bergstraßen, die quer durch das Landesinnere Islands führt. Die unbefestigte Straße aus Schotter und Geröll verläuft zwischen dem Langjökull-Gletscher im Westen und dem Hofsjökull-Gletscher im Osten. Die Entfernung zwischen dem Gullfoss-Wasserfall im Süden und dem ersten Bauernhof im Norden beträgt etwa 170 Kilometer.
Askja
Der aktive Vulkan Askja liegt nördlich von Islands größtem Gletscher Vatnajökull. Das Gebiet um Askja umfasst mehrere Calderen und wurde einst für das Training von Astronauten genutzt, die im Rahmen des Apollo-Projekts zum Mond reisen sollten. Dies sagt einiges über den besonderen Charakter dieses abgelegenen Gebiets aus. Der Vulkan brach zuletzt 1961 aus und der Kratersee, Öskjuvatn, ist mit 220 Metern der tiefste See Islands. Im nahegelegenen warmen Kratersee Víti kann man schwimmen. In kurzer Entfernung von Askja befindet sich außerdem der beeindruckende Tafelberg Herðubreið, die ‘Königin der isländischen Berge’. Mehr über Askja.
Weitere Perlen des Hochlands sind zum Beispiel Þórsmörk, ein wunderschönes, von drei Gletschern umgebenes Tal im Süden Islands, das sich hervorragend für (lange) Wanderungen eignet; Hveravellir, ein Heißquellengebiet mit brodelnden Schlammtöpfen und einem warmen Bad an der Kjölur-Hochlandroute; Eldgjá, eine vulkanische Schlucht östlich von Landmannalaugar mit dem schönen Wasserfall Ófærufoss.