Island, bekannt als „Land aus Feuer und Eis“, ist natürlich ein Paradies für Geologieliebhaber. Die Westmännerinseln, auch als Vestmannaeyjar bekannt, liegen etwa 10 Kilometer vor der Südküste und bilden einen vulkanischen Archipel.

Ein Tagesausflug zu diesem Archipel ist daher eine gute Gelegenheit, um zu sehen, wie die vulkanische Aktivität in diesem Gebiet den Boden im Laufe der Zeit geformt hat.

DAS POMPEJI DES NORDENS

Alle 15 Inseln des Archipels sind durch vulkanische Unterwassereruptionen entstanden. Heimaey, die „Heimatinsel“, ist die größte und einzige bewohnte Insel der Inselgruppe. Die Insel und der gleichnamige Ort sind als Schauplatz der größten Naturkatastrophe der jüngeren isländischen Geschichte bekannt.

Es war der 23. Januar 1973, als die rund 5.000 Einwohner der Insel wegen eines unerwarteten Ausbruchs des Vulkans Eldfell vor den Toren der Stadt plötzlich evakuiert werden mussten. Alle Bewohner flüchteten, meist in Fischerbooten, auf das isländische Festland. Wie durch ein Wunder gab es keine Todesopfer.

Die Asche des Vulkanausbruchs ging fünf Monate lang auf Heimaey und die umliegenden Inseln nieder. Mehr als ein Drittel der Stadt (400 Häuser) wurde unter einer dicken Lavaschicht begraben.

In dem Gebiet, das von der Lava überflutet wurde, sind einige der Gebäude freigelegt worden und für die Öffentlichkeit zugänglich, um den Ernst der damaligen Situation zu veranschaulichen. Sie zeigen, wie die Bevölkerung in einem Gebiet leben muss, das ständig bedroht ist.

ENTSTEHUNG UND WACHSTUM NEUER INSELN

Durch die zerstörerische Kraft des Eldfell-Ausbruchs von 1973 vergrößerte sich die Insel Heimaey um zwei Quadratkilometer. Der Vulkan ruht jetzt und für Besucher gibt es einen beliebten Wanderweg zum eingestürzten Krater des Vulkans. Wenn man sich dem Ende des Wanderweges nähert und die Hand auf den Boden legt, spürt man, dass sich der Boden aufgrund des unterirdischen Magmas noch warm anfühlt.

Natürlich bringt die zerstörerische Kraft der Natur auch beeindruckende geologische Phänomene hervor. Island zum Beispiel ist geologisch gesehen eine der jüngsten Landmassen der Erde. Zwischen 1963 und 1967 entstanden durch eine Reihe von Unterwassereruptionen eine Reihe neuer Inseln.

Auch die südliche Westmännerinsel Surtsey entstand in dieser Zeit. Damals hatte die Insel eine Fläche von 2,6 Quadratkilometern, aber da sie aus Lava und Aschekegeln besteht, hat die Wellenerosion dazu geführt, dass sie heute nur noch 1,4 Quadratkilometer groß ist. Es ist wahrscheinlich, dass sie innerhalb eines Jahrhunderts wieder verschwindet, es sei denn, sie wird durch einen weiteren Ausbruch wiederaufgebaut.

PAPAGEIENTAUCHER-PARADIES

Die Westmännerinseln sind nicht nur ein beliebtes Ziel für Geologieliebhaber. Die zerklüfteten Lavaformationen und steilen Meeresklippen locken Millionen von Seevögeln auf den Archipel. Unter ihnen befinden sich auch besonders viele Papageientaucher, die etwas tollpatschigen Papageientaucher. Vor allem die Insel Heimaey ist im Sommer einer der besten Orte, um diese fotogenen Vögel zu beobachten.

WIE KOMMT MAN ZU DEN WESTMÄNNERINSELN?

Vom Fährterminal Landeyjahöfn können Sie mit der Fähre nach Heimaey übersetzen, aber Sie können die Inseln auch mit Inlandsflügen erreichen. Die Überfahrt mit der Fähre ist natürlich am abenteuerlichsten.

Tipp: Buchen Sie Ihren Tagesausflug oder mehrtägigen Aufenthalt auf Heimaey frühzeitig im Frühjahr, denn das jährliche Musikfestival Þjóðhátið zieht in der Hochsaison besonders viele Besucher an, so dass viele Unterkünfte und Einrichtungen im August nicht mehr verfügbar sind.